Mehr als Töne - Musikpädagogik und Gesellschaft

"Jetzt muss ich meinen Mund aufmachen..."

"Jetzt muss ich meinen Mund aufmachen..."

Diese Folge ist ein zweiter Zusammenschnitt des spannenden Gesprächs mit der Freiburger Musiklehrerin Christine Löbbert und dem in Berlin lebenden Komponisten Mark Barden. Im zweiten Teil spricht Christine Löbbert von ihrem Berufsleben, das sich zu einem großen Teil im Musik-Keller des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte in Stegen abspielt. Sie erzählt, wie sie aus ihrer individuellen Situation heraus zu einer politischen Aktivistin im Bereich der Musikpädagogik wurde und beschreibt, welche Ideale ihr Handeln als Musiklehrerin leiten. Doch sie beantwortet auch ganz praktische Fragen, z. B. wie sie das Singen mit hörgeschädigten Jugendlichen anleitet …

"Wir hören alle unterschiedlich!"

Als die Freiburger Musik- und Cellolehrerin Christine Löbbert und der US-amerikanische Komponist Mark Barden uns letzten Sommer im Seminar „Musikpädagogik und die Idee der Gerechtigkeit“ besuchten, standen sie mit ihrem Projekt noch ganz am Anfang. Nun sind es noch wenige Wochen bis zu den Konzerten des Bundesjugendorchesters mit Jugendlichen des Bildungs- und Beratungszentrums für Hörgeschädigte in Stegen. Gemeinsam werden sie in fünf Städten Beethovens 3. Sinfonie vortragen, die mit einer Aufführung des „Heiligenstädter Testaments“ verbunden wird. Gehörlose Schüler*innen werden in einer künstlerischen Form der Gebärdensprache einige Passagen aus diesem bewegenden Brief Beethovens vortragen, in dem er die soziale Isolation eines Schwerhörigen beschreibt. Mark Barden hat in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen in Stegen außerdem die Komposition „the weight of ash“ entwickelt. Im ersten Teil unseres Gesprächs ging es u. a. um die Frage, wie Gehörlose und Gehörgeschädigte Musik wahrnehmen und wie Christine Löbbert ihnen einen Umgang mit Musik ermöglicht…

„Ein Aufbau des Einzelnen entsteht aus der Zusammenarbeit…“

Diese Folge ist der zweite Zusammenschnitt eines Gesprächs zwischen Christoph Richter und Berliner Schulmusikstudierenden. Der emeritierte Musikpädagogikprofessor kritisiert hierin zunächst die Ziele, die nach seiner Erfahrung an vielen deutschen Musikhochschulen verfolgt werden. Wir sprechen darüber, was es bedeuten kann, junge Menschen im Musikunterricht „aufzubauen“: Wie bauen wir Wissen und Können auf – auch außerhalb von Schulen? Inwiefern können sich die Individuen einer Gruppe beim Aufbau von Wissen und Können gegenseitig unterstützen? Könnten wir einen Musikunterricht geben, der sich weniger an „abprüfbarem“ Wissen und standardisierten Kompetenzen orientiert, sondern stärker an den Menschen, die im Musikunterricht und in Musikgruppen zusammenkommen?

„Kümmern Sie sich darum, eine eigene Lehre zu erfinden.“

Diese Folge ist ein erster Zusammenschnitt eines Gesprächs zwischen Christoph Richter und Berliner Schulmusikstudierenden. Wir unterhalten uns hier in erster Linie über das Hören im Musikunterricht, über verschiedene Vorstellungen von „gutem“ Musikunterricht und darüber, was eigentlich eine „gute“ Didaktik ausmacht. Christoph Richter erzählt von seinen Berufserfahrungen als junger Mann und erklärt, was ihn am Beruf Musiklehrer*in fasziniert. Er kritisiert die Ziele, die im heutigen Musikunterricht oft angestrebt werden, ermutigt uns dazu, eine eigene, „persönliche Didaktik“ zu entwickeln und uns dafür viel Zeit zu nehmen.

"Kein Problem! Wer singt das Solo?"

In dieser Folge kommt Christian Crämer, ein pensionierter Musiklehrer aus Berlin, zu Wort. Von ihm habe ich als Referendarin und frisch gebackene Lehrerin sehr viel über Musikunterricht gelernt. Im Sommer hat er mit Studierenden der UdK sein großes Erfahrungswissen geteilt und ich habe unser Treffen aufgezeichnet...

Was haben Musikpädagogik und Gesellschaft miteinander zu tun?

In dieser Pilotfolge stelle ich erste Verbindungen zwischen Musikpädagogik und Gesellschaft her. Die Arbeit von Musiklehrer*innen und anderen musikalischen Leitungspersönlichkeiten hat einen hohen gesellschaftlichen Wert, der jedoch vielerorts nicht wahrgenommen wird. Ich möchte Dich daher einladen, mit mir und anderen über den Sinn und die Werte unserer musikpädagogischen Arbeit nachzudenken. Es geht mir darum, dass wir uns diese Werte bewusst machen.
In dieser Folge präsentiere ich erste Begründungen für diese Perspektive auf die Musikpädagogik und ich mache ein Angebot, wie wir uns gemeinsam über die gesellschaftlichen Werte der Musikpädagogik bewusster werden können.
Weitere Kontributoren in dieser Folge sind Dr. Jonathan Kladder vom Ithaca College (USA) und Prof. Dr. Andreas Lehmann-Wermser von der HMTM Hannover. Vielen Dank für die guten Gespräche!